AUDI. VIDE. TACE.
Die Catenan-Republik – die Hierarchie – mag jetzt die Welt regieren, aber sie weiß nicht alles.
Ich sage ihnen, dass mein Name Vis Telimus ist. Ich erzähle ihnen, dass ich nach einem tragischen Unfall vor drei Jahren Waise geworden bin und nur Glück dazu geführt hat, dass ich an ihre renommierte Schule aufgenommen wurde. Ich sage ihnen, dass ich mich nach meinem Abschluss gerne dem Rest der zivilisierten Gesellschaft anschließe und zulassen werde, dass meine Stärke, mein Antrieb und mein Fokus – was sie Wille nennen – geraubt und der Macht derer über mir hinzugefügt werden. Wie es bereits Millionen getan haben. Wie alle es irgendwann tun müssen.
Ich sage ihnen, dass ich dazugehöre, und sie glauben mir.
Aber die Wahrheit ist, dass ich zur Akademie geschickt wurde, um Antworten zu finden. Um einen Mord aufzuklären. Auf der Suche nach einer alten Waffe. Um Geheimnisse aufzudecken, die die Republik auseinanderreißen könnten.
Und dass ich meinen Willen niemals dem Imperium überlassen werde, das meine Familie hingerichtet hat.
Um zu überleben, muss ich jedoch noch in den Rängen der Akademie aufsteigen. Ich muss lächeln, Freunde finden und so tun, als wäre ich einer von ihnen, um zu gewinnen. Denn wenn ich das nicht kann, dann haben diejenigen, die mich kontrollieren wollen, die meinen richtigen Namen kennen, keine Verwendung mehr für mich.
Und wenn die Hierarchie herausfindet, wer ich wirklich bin, werden sie mich töten.
Ein Opfer bleibt oder ein Überlebender wird."
"The Will of the Many" ist kein Buch, das man mal eben zwischendurch liest – dafür ist die Komplexität dieser Welt einfach zu gewaltig.
Aber genau das macht seinen Reiz aus.
Diese Geschichte ist fordernd, faszinierend und absolut überwältigend – auf die beste Art.
Was für ein Worldbuilding!
Episch, vielschichtig und bis ins kleinste Detail durchdacht.
Und was für eine Story!
Ganz großes Kino.
Die düsteren Dark Academia-Vibes, der brillante Schreibstil, das innovative Magiesystem und die vielschichtigen Charaktere, die man nie ganz durchschaut, sorgen dafür, dass einen das Buch bis zum Schluss nicht mehr loslässt.
Schon im ersten Kapitel hat mich die faszinierende Welt der Catenan-Republik in ihren Bann gezogen – ein Reich, das stark an das antike Rom erinnert, wo eine strenge Hierarchie herrscht und ein raffiniertes Magiesystem es den unteren Schichten abverlangt, ihre Macht an die oberen Klassen abzugeben.
Es ist, als träfen Hunger Games auf politische Intrigen voller Verschwörungen, tödlicher Gefahren, überraschender Wendungen und emotionaler Abgründe.
Zugegeben: Die Fülle an Namen und Begriffen kann anfangs erschlagend wirken – noch nie war ich dankbarer für ein Glossar.
Aber wer sich einmal eingelesen hat, wird reich belohnt.
Denn diese Geschichte entwickelt eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.
Vis, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Er ist kein typischer Held – sondern ein junger Mann, der mit Intelligenz, Scharfsinn und tiefer Menschlichkeit überzeugt.
"Du bist eine Option. Ein Rädchen im Getriebe. Eines, für dessen Nützlichkeit es noch keinen Beweis gibt."
Seine innere Zerrissenheit, sein taktisches Denken, sein Mut, aber auch seine Zweifel machen ihn zu einem der faszinierendsten Protagonisten, denen ich je begegnet bin.
Die Handlung selbst ist ein nervenaufreibender Ritt voller unvorhersehbarer Wendungen, bis zur letzten Seite bleibt die Spannung konstant hoch, so dass man nie genau weiß, was als Nächstes passiert.
Und das Ende?
Ein Cliffhanger, der einem regelrecht den Boden unter den Füßen wegzieht – schockierend, intensiv, absolut sprachlos machend.
"The Will of the Many" ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk.
Ein brillanter Schreibstil, tiefgründige Charaktere, ein faszinierendes Magiesystem und eine Welt, die man so schnell nicht vergisst –ich bin begeistert.
Und ich brauche. Die. Fortsetzung. Jetzt!